Die Kirche Thunstetten

Adresse

Kirchgasse 4, 4922 Thunstetten.

Öffnungszeiten

8:00 Uhr bis 18:00 Uhr (Winter), bis 20:00 Uhr (Sommer).

Geschichte

Die erste Kirche ist im 12. Jahrhundert zusammen mit der Johanniter-Komturei, dem heutigen Pfarrhaus, gebaut worden. Davon zeugt noch der spätromanische Glockenturm, der offensichtlich aufgestockt worden ist. Die Komturei war eine wichtige Filiale der Johanniter. Bis zum Jahr 1528 lebten und arbeiteten die Johanniter hier in Thunstetten und gaben ihr Wissen weiter, so dass die ganze Umgebung davon profitierte. 1528 war das Jahr, in dem im Kanton Bern die Reformation durchgeführt und die Klöster aufgehoben wurden. Damit war das Ende der Johanniter-Komturei in Thunstetten besiegelt.

Die heutige Kirche wurde im Jahre 1745 gebaut. Sie trägt die Züge des damaligen Baustils, nämlich des Barock. 1931 wurde die Kirche gründlich renoviert, und es wurde eine elektrische Heizung eingebaut. Erst 1936 wurde auf der Westseite über dem Haupteingang der überdachte Vorbau erstellt. Ursprünglich hatte das Kirchenschiff eine Gipsdecke. Sie wurde durch eine Holzdecke ersetzt. Auch eine Portlaube wurde eingebaut. Bemerkenswert ist die Rundung der Empore.

Im Chor der heutigen Kirche fällt vor allem das Mittelfenster auf. Es zeigt den auferstandenen Jesus mit den Jüngern aus Emmaus (Lukas 24,13-35) vor einem Schloss. Ein zweites Glasfenster an der südlichen Wand zeigt Jesus beim Gebet in Getsemane (Markus 14, 32 – 42). An der gleichen Wand ist ein Kasten mit alten Blasinstrumenten eingelassen. Diese dienten zur Begleitung des Kirchengesangs, bis die erste Orgel, ein Geschenk von Johann Jakob Krähenbühl, im Jahre 1873 eingebaut wurde. 1916 wurde diese Orgel auf den doppelten Umfang erweitert, auf elektrischen Betrieb eingerichtet, mit zwei Manualen versehen und an die Wand zurückversetzt. Die heutige Orgel wurde 1969 von den Gebrüdern Wälti in Gümligen eingebaut.

Erwähnenswert ist der barocke Taufstein aus der Bauzeit sowie die Régence-Kanzel. Im Chorboden sind zwei Hartstein-Grabplatten eingelegt. Sie stammen vom zweiten Schlossbesitzer, Peter Thierri und seiner Gemahlin (aus den Jahren 1753 – 54).

An der Nordwand hängt ein Epitaph (Grabplatte) aus St. Triphon-Stein aus dem Jahre 1795.

Im Jahr 2002 ist bei der Innenrenovation des Gotteshauses an der Ostwand der alte Bibelvers wieder aufgemalt worden: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich» (Johannes 14, 6).

 

 

 

 

 

Das Pfarrhaus

Adresse Pfarrbüro und Pfarrwohnung

Kirchgasse 6, 4922 Thunstetten.

Geschichte

Das Pfarrhaus ist das alte Komtureigebäude, wahrscheinlich in unverändertem Umfang. Dass es sehr alt ist, beweisen seine überaus dicken Mauern, die sich nach oben langsam verjüngen.

Weisen sie im Keller eine Dicke von 1,40 m auf, sind sie oben unter der First immer noch volle 90 cm dick. Dann laufen die Ecken des Hauses erst noch in Strebepfeiler aus, die unten etwa 1 m vorstehen. Die Mauern sind nicht senkelgerecht.

Interessant ist der Zwischenboden, der sich zwischen dem ersten Stock und dem Estrich befindet. Hier kann man sich nur in gebückter Haltung vorwärts bewegen. Das Licht fällt durch drei "Schiessscharten" ein, die sich wie in alten Burgen nach innen stark erweitern. Es ist möglich, dass dieser Ort den Mönchen als Gebetsraum diente. In dem halbdunklen Raum, fast von jeder Ablenkung befreit, konnte man sich gut sammeln. Von hier führte wahrscheinlich eine Verbindungsbrücke hinüber auf die Empore der Kirche. Im Winter war das besonders bequem für die im Gottesdienst mitwirkenden Musikanten und Sänger. Sie konnten in den Pausen ins Pfarrhaus hinüber huschen und sich dort aufwärmen.

Das Pfarrhaus wurde erstmals 1630 umgebaut und dann von 1740 bis 1745 gründlich renoviert.
Zum Gebäudekomplex Kirche, Pfarrhaus und Ofehüsi (oder Waschhaus) gehörte auch die Scheune auf dem Pfrundgut. Sie wurde 1891 verkauft, abgebrochen und im Graben bei Herzogenbuchsee wieder aufgebaut.
Quellenangabe: Heimatbuch von Thunstetten, Bd. 2, herausgegeben von Pfarrer Arnold Kümmerli

Wer noch mehr über die Geschichte der Gemeinde erfahren möchte, kann sich auf der Homepage der Einwohnergemeinde Thunstetten umsehen: www.thunstetten.ch

 

 

 

 

 

Das "Ofehüsi"

Adresse

Kirchgasse 6a, 4922 Thunstetten, neben dem Pfarrhaus.

Geschichte
Die  Ostwand,  die  Kellerwände sowie der Sodbrunnen  stammen  laut der Denkmalpflege   aus   der   Zeit   der   Johanniter. Der vorhandene Riegbau und   der   Dachstuhl wurden in neuerer Zeit ergänzt. Früher wurde das Ofehüsi  landwirtschaftlich  genutzt.  Es bot  Platz  für  Kleintiere  und das dazu nötige Futter. 1968 wurden in das damals bestehende  Gebäude  eine  WC-Anlage  und  eine Autogarage  eingebaut.  Dabei  wurden die Ostwand    und    der    Sodbrunnen „übermauert“ und verdeckt.

Umbau
Die Idee, das Ofehüsi umzubauen, schlummerte schon längere Zeit in einigen Köpfen. Im April 2013 diskutierte der Kirchgemeinderat das erste Mal an einer Sitzung über  das  Projekt.  Nach  Informationen  und  einem  Beschluss  der Kirchgemeindeversammlung  wurde eine  Machbarkeitsstudie  in  Auftrag  gegeben und die Denkmalpflege einbezogen. Bei Vorsondierungen wurden die „alte“ Ostmauer  und  der  Sodbrunnen  entdeckt.  Auch  kam  noch  die  Einfeuerfront  als  Überbleibsel  eines  Ofens  zum  Vorschein.  Der archäologische Dienst des Kantons Bern zeigte grosses Interesse an diesen Entdeckungen. Der Architekt Christoph Grütter, welcher spezialisiert ist auf Renovationen von historischen Gebäuden, leitete die Planung und Umsetzung. Im Juni 2017 startete der Bau. Im neu errichteten Nebengebäude finden die WC-Anlage  und  ein  Autounterstand  Platz,  was  wiederum  die  räumlichen Möglichkeiten im Ofehüsi enorm erweiterte. Mit viel Know-How und Liebe zum Detail  wurde  der  Sodbrunnen  sichtbar  gemacht,  beleuchtet  und  mit  einer Handpumpe  ergänzt.  Auch  ist  ein  Teil  der  ursprünglichen  Ostmauer  immer noch sichtbar.

Im Februar 2018 konnte der Bau abgeschlossen, möbliert und bezogen werden. Ein heller, freundlicher und einladender Raum ist nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich.

    

Das Kirchgemeindehaus Bützberg

Adresse

Solothurnstrasse 8, 4922 Bützberg.

Geschichte

Die politische Gemeinde Thunstetten besteht aus den Dorfteilen Thunstetten und Bützberg.
Weil Bützberg an der Durchgangsstrasse, der berühmten Zürich-Bern-Strasse, und an der Bahnlinie Bern–Olten liegt, hat es sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant entwickelt. Namhafte Industrien siedelten sich an, die Bevölkerung wuchs. So war es schon lange der Wunsch der Kirchgemeinde, nicht nur in Thunstetten ein kirchliches Zentrum zu haben, sondern auch in Bützberg. Aber es brauchte viel Zeit und lange Abklärungen, bis der Wunsch verwirklicht werden konnte.

Unverhofft ergab sich vor einigen Jahren die Möglichkeit, dem geplanten Bau für Alterswohnungen kirchliche Räume anzugliedern. Damit war die Zeit reif für einen Neubau. Im August 1999 konnte das Kirchgemeindehaus Bützberg eingeweiht werden. Heute ist es nicht mehr aus dem Gemeindeleben wegzudenken.

Ein Besuch im Kirchgemeindehaus
Durch das grosse, geräumige Entree erreichen Besucher und Besucherinnen den Gemeindesaal. Darin finden Gottesdienste und viele andere Anlässe der Kirchgemeinde statt. Die Innenwand des Saales ist mit dem Regenbogensymbol geschmückt. Es wurde von Christine Strasser aus Bützberg gewoben. Die Arbeit ist sehr ansprechend und zeigt ein wichtiges Symbol des christlichen Glaubens.

Eine weitere "Handarbeit" schmückt das Entree. Die Teilnehmenden des Gemeindewochenendes 2015 in Charmey/FR haben zum Thema "Schritt für Schritt" ein Schuhbild entworfen.

Vom Entree aus betritt man das Büro/Sekretariat. Im hinteren Teil des Kirchgemeindehauses befindet sich das Unterrichtszimmer. Dem Kirchgemeindehaus angebaut sind die Seniorenwohnungen. Dazwischen befindet sich die Cafeteria und eine grosse Küche. Im gleichen Haus hat auch die Spitex ihren Stützpunkt.

Der Hinterhof strahlt Ruhe aus und lädt zum Verweilen ein. In der Mitte ist ein Brunnen, der wie ein kleiner Weiher angelegt ist. Bei schönem Wetter können hier Gottesdienste im Freien durchgeführt werden.