Pfarrhaus Thunstetten

Adresse Pfarrbüro und Pfarrwohnung
Kirchgasse 6, 4922 Thunstetten

Geschichte

Das Pfarrhaus ist das alte Komtureigebäude, wahrscheinlich in unverändertem Umfang. Dass es sehr alt ist, beweisen seine überaus dicken Mauern, die sich nach oben langsam verjüngen.

Weisen sie im Keller eine Dicke von 1,40 m auf, sind sie oben unter der First immer noch volle 90 cm dick. Dann laufen die Ecken des Hauses erst noch in Strebepfeiler aus, die unten etwa 1 m vorstehen. Die Mauern sind nicht senkelgerecht.

Interessant ist der Zwischenboden, der sich zwischen dem ersten Stock und dem Estrich befindet. Hier kann man sich nur in gebückter Haltung vorwärts bewegen. Das Licht fällt durch drei "Schiessscharten" ein, die sich wie in alten Burgen nach innen stark erweitern. Es ist möglich, dass dieser Ort den Mönchen als Gebetsraum diente. In dem halbdunklen Raum, fast von jeder Ablenkung befreit, konnte man sich gut sammeln. Von hier führte wahrscheinlich eine Verbindungsbrücke hinüber auf die Empore der Kirche. Im Winter war das besonders bequem für die im Gottesdienst mitwirkenden Musikanten und Sänger. Sie konnten in den Pausen ins Pfarrhaus hinüber huschen und sich dort aufwärmen.

Das Pfarrhaus wurde erstmals 1630 umgebaut und dann von 1740 bis 1745 gründlich renoviert.
Zum Gebäudekomplex Kirche, Pfarrhaus und Ofehüsi (oder Waschhaus) gehörte auch die Scheune auf dem Pfrundgut. Sie wurde 1891 verkauft, abgebrochen und im Graben bei Herzogenbuchsee wieder aufgebaut.
Quellenangabe: Heimatbuch von Thunstetten, Bd. 2, herausgegeben von Pfarrer Arnold Kümmerli

Wer noch mehr über die Geschichte der Gemeinde erfahren möchte, kann sich auf der Homepage der Einwohnergemeinde Thunstetten umsehen: www.thunstetten.ch